08.06.2024, Humbug, Basel

Informationen zum Anlass und das aktuelle Programm

Widerstand ist Pflicht! Kongress und Rave gegen Syngenta

Basel strebt bis 2037 CO2-NeutralitĂ€t an und fordert in seiner Verfassung Klimagerechtigkeit sowie den Schutz der BiodiversitĂ€t. Die Syngenta Group – die ihren Hauptsitz immer noch in Basel hat, obwohl die Besitzer jetzt nicht mehr englisch-amerikanisch, sondern chinesisch sind – widerspricht diesem demokratischen Willen der Basler Bevölkerung:

  1. Das globale ErnĂ€hrungssystem erzeugt 17 von 54 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente. Als Teil dieses Systems emittiert die Syngenta Group allein 24-mal so viel CO2-Äquivalente wie die Stadt Basel. Ihre standardisierten Saatgutsorten und Pestizide ermöglichen riesige Soja- und Maisplantagen in Brasilien und Argentinien, die Tierfutter fĂŒr den weltweiten Fleischkonsum produzieren. Diese industrielle Landwirtschaft geht auf Kosten der ErnĂ€hrungssouverĂ€nitĂ€t der lokalen Bevölkerung und nutzt FlĂ€chen, die durch das Abbrennen von Regenwald geschaffen wurden oder werden.
  2. Syngenta fördert und profitiert weltweit von Technologien, welche die KleinbĂ€uer*innen vertreiben. Insbesondere der forcierte Einsatz von kĂŒnstlicher Intelligenz und Robotik in der Landwirtschaft beraubt die KleinbĂ€uer*innen ihres letzten Vorteils: des lokalen Wissens. Gleichzeitig basieren die Strategien von Syngenta und Bayer gegen die Klimaerhitzung auf einer Ausweitung der kapitalistischen Marktwirtschaft und monopolistischen Patenten in Afrika und SĂŒdostasien, was letztlich zur Vertreibung der KleinbĂ€uer*innen in die StĂ€dte fĂŒhrt. Damit bezahlen die Ärmsten fĂŒr die Klimakrise.
  3. Syngentas Pestizide wie Atrazin sind hauptverantwortlich fĂŒr das anhaltende Insektensterben und die irreversible Zerstörung der BiodiversitĂ€t sowie intakter Ökosysteme.

Das heutige industrielle Landwirtschaftssystem im Sinne von Syngenta und Bayer verschlingt Unmengen an fossiler Energie, erodiert Böden, ĂŒbernutzt und vergiftet Grundwasser, eignet sich ungefragt Wissen von KleinbĂ€uer*innen an, zerstört die BiodiversitĂ€t und tötet laut einem UNO-Bericht 200‘000 Menschen pro Jahr durch Pestizide.

Die brasilianische Landlosenbewegung MST hat wÀhrend der Corona-Krise mit ihren Kollektiven auf besetztem Land zur ErnÀhrung der armen stÀdtischen Bevölkerung beigetragen. MST hat gezeigt, dass eine Landwirtschaft, die sich der ErnÀhrungssicherheit und nicht der Profitgier verschreibt, möglich ist. Die Bewegung der Landlosen KleinbÀuer*innen in Brasilien ist die mÀchtigste Opposition gegen Syngenta und Bayer vor Ort und hat zum Sturz des rechtsextremen Bolsonaro-Regimes beigetragen. Wir solidarisieren uns mit der MST im Kampf gegen die Grossgrundbesitzer und die Agromultis Bayer und Syngenta.

Syngenta und Bayer gehören zu den Feinden einer solchen Transformation, die sich von industriellen Agrarmethoden hin zu einer ökologischen, demokratischen und auf ErnĂ€hrungssouverĂ€nitĂ€t ausgerichteten Landwirtschaft bewegt. So haben sie in BrĂŒssel bei der EU mit ihrem Lobbying den Stopp von Glyphosat verhindert. Mit dem World Economic Forum unterwandern sie ausserdem die ErnĂ€hrungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO (FAO).

Widerstand ist Pflicht! Wir laden euch ein, am 8. Juni 2024 am Kongress und Rave gegen Syngenta im Humbug in Basel teilzunehmen.


Programm am Samstag, 08.06.2024

Das Program wird laufend aktualisiert.

Kongress am Morgen | 10:00 -12:00  Uhr

Der Vormittag beginnt mit einer EinfĂŒhrung ins Agrobusiness und einem Update zu Syngenta von MultiWatch, Teil des BĂŒndnisses «March against Bayer and Syngenta». Anschliessend gibt es den Workshop «Power to the People». Magnus Meister von der Gewerkschaft Unia erklĂ€rt, wie man GeschĂ€ftszahlen liest und nutzt. Carla Hoinkes von der NGO Public Eye zeigt, wie man Greenwashing aufdeckt.

Kongress am Nachmittag | 13:00 -18:00  Uhr

Am Nachmittag erzĂ€hlen zwei Aktivisten (Celso Ribeiro Barbosa (Video) von der brasilianischen Landlosenbewegung MST und Sam Posselt von KoBra, der Kooperation Brasilien, aus der Schweiz) ĂŒber den jahrelangen Kampf des MST gegen Syngenta und andere Agrochemieunternehmen. Daran anschliessend gibt es ein Update dazu, wie  Aktivist*innen in China die Situation mit Syngentas Besitzerin ChemChina sehen. Aktivist*innen (Video, tbc) erzĂ€hlen, welche KĂ€mpfe in den Philippinen wichtig sind. An einem Ort an welchem Syngentas transgener Golden Rice kĂŒrzlich mit einem Moratorium belegt wurde.

In einem zweiten Teil erzĂ€hlen der Basler Journalist Samuel SchlĂ€fli und die Biologin Silke Bollmohr von den problematischen AktivitĂ€ten von Syngenta und ihrer Stiftung in Ostafrika. Daran anschliessend zeigt Ana Maria Suarez-Franco von der internationalen Organisation FIAN wie Syngenta und andere Konzerne die WelternĂ€hrungsorganisation der UNO unterwandern. Jan Pehrke von Gruppe Coordination Bayer Gefahren berichtet, wie das Lobbying der Agrochemiekonzerne die Glyphosatgesetzgebung in der EU beeinflusst hat. Kilian Baumann, Nationalrat der GrĂŒnen, gibt eine EinschĂ€tzung, ob die aktuellen Bauernproteste dazu LösungsansĂ€tze bieten können.

Der Kongress endet mit einem Blick auf Basel: Wie geht es weiter mit der Bewegung gegen Syngenta, wie können globale KĂ€mpfe unterstĂŒtzt werden und was ist hier in Basel zu tun?

Rave am Abend | 20:30-01:00 Uhr

An diesem Abend wollen wir gemeinsam die TanzflĂ€che zum Beben bringen. FĂŒr die elektronische Musik und die richtigen Vibes sorgen diverse DJ*anes. Komm zur Party und feier mit uns! Richtpreis fĂŒr die Party ist 10.-.


Unsere Forderungen

Stoppt Pestizide â€“ FĂŒr eine giftfreie Landwirtschaft und Umwelt!

Stoppt Agrogentechnik â€“ FĂŒr eine ökologische, vielfĂ€ltige und kleinbĂ€uerliche Landwirtschaft!

Stoppt Patente auf Leben â€“ FĂŒr den Erhalt und die Weiterentwicklung der traditionellen, samenfesten Saatgutvielfalt!

Stoppt die Unterwerfung der ErnĂ€hrung unter die Profitlogik – FĂŒr ErnĂ€hrungssouverĂ€nitĂ€t und eine demokratische Landwirtschaft, die der ErnĂ€hrung dient!

Stoppt die Diktatur der Konzerne â€“ FĂŒr eine sofortige Umsetzung der UNO-Deklaration fĂŒr die Rechte der Kleinbauern!


Mobilisierung

Wir sind mit der Mobi noch nicht so weit. Eine erste Textnachricht fĂŒr deine Signal-&Telegramfreund*innen und noch folgendes Mobilisierungsmaterial findest du auf dieser Seite

Mobilisierungsmaterial

Flyer

Textnachricht fĂŒr deine Textmessengers

🐝 Rave against Syngenta 💃

Der “March against Bayer und Syngenta” geht neue Wege!đŸ’„
👉 Am Samstag, 8. Juni organisieren wir den Kongress und Rave against Syngenta im Humbug! Von spannenden Updates ĂŒber Syngenta, zu Austausch ĂŒber den Widerstand gegen das Agrarbusiness, einer Auktion der March Utensilien, bis hin, zu einer fetten Party, wird fĂŒr alle was dabei sein. 🎊

Seit 2015 auf der Strasse unter dem Namen “March against Monsanto” und spĂ€ter als “March against Bayer und Syngenta”, schauen wir nun zurĂŒck und feiern ein letztes mal in der aktuellen Konstellation.

📆 Wann? 8 Juni 2024, 10:00-01:00 Uhr
📍Wo? Humbug, Klybeckstrasse 241, Basel
đŸ§©Was? Kongress (10:00 -18:00) und Party (20:30 – 01:00) 👉 Programm siehe Flyer!
đŸ„—Mittagessen und Abendessen gibt’s vor Ort!

đŸ«¶ Halte dich auf dem Laufenden ĂŒber unsere KanĂ€le und sei im Juni dabei! marchagainstsyngenta.ch

LokalitÀt

HUMBUG│Klybeck-Areal│Klybeckstrasse241/K104│4057 Basel
HUMBUG befindet sich auf dem Klybeck-Areal, ehemals BASF-GelĂ€nde. Es gibt zwei EingĂ€nge: Das kleine Tor (Klybeckstrasse, NĂ€he Tramhaltestelle Ciba) und das grosse Tor (vis-Ă -vis Restaurant Platanenhof, Ecke Klybeck-/KleinhĂŒningerstrasse).